Stuttgart Rosenstein | Bürgerreise nach Straßburg

Stadtteil für alle - Bürgerreise nach Straßburg

Beteiligung
Gruppenbild im Europäischen Parlament

Am 11. März verbrachten Teilnehmende der Beteiligung „Stadtteil für alle“ auf Einladung der Kommunikation Stuttgart Rosenstein einen interessanten und abwechslungsreichen Tag in Stuttgarts Partnerstadt Straßburg. Auf dem Programm standen der Besuch des Europäischen Parlaments und des Stadtentwicklungsprojekts Deux-Rives.

Straßburg ist nicht nur eine bedeutende Partnerstadt Stuttgarts, sondern auch ein interessantes Ziel für alle, die sich für Stadtplanung und Architektur interessieren. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürgerbeteiligung „Stadtteil für alle“, das Stuttgart Rosenstein Kommunikationsteam sowie die Städtebauliche Planung Rosenstein wollten wissen, wie Stadtplanung und Beteiligung im Nachbarland funktionieren. Insbesondere das Stadtentwicklungsprojekt „Deux-Rives (Zwei Ufer)“ hatte das Interesse geweckt.

Als im Sommer 2022 die Bürgerbeteiligung „Stadtteil für alle“ endete, bestand insgesamt auf beiden Seiten der Wunsch, weiterhin im Austausch zu bleiben. Die Abteilung Kommunikation der Landeshauptstadt entschied sich, alle Teilnehmenden der drei abendlichen Workshops zu einer eintägigen Bürgerreise nach Straßburg einzuladen.

Am 11. März brachen wir gemeinsam in aller Frühe mit dem Bus in Richtung Straßburg auf. Erste Station war das Europäische Parlament. Während der mehr als einstündigen Führung erhielten wir Einblicke in den parlamentarischen Alltag und durften den Plenarsaal sowie die Dachterrasse besuchen, die einen beeindruckende Aussicht auf das Stadtpanorama bot.

Im Ausstellungsraum Point Coop
Der Ausstellungsraum Point Coop informiert über das Stadtentwicklungsprojekt Deux-Rives. Holz dominiert das Interieur und verbreitet eine warme Atmosphäre

Nach einer Mittagspause stand die Erkundung des Stadtentwicklungsprojekts Deux-Rives auf dem Programm. Das Großprojekt Deux-Rives umfasst insgesamt fast 74 Hektar Fläche und ist damit nur wenig kleiner als die Entwicklungsfläche von Stuttgart Rosenstein. In Straßburg entstehen vier neue Stadtquartiere: Citadelle, Starlette, Coop und Port du Rhin. Gleichzeitig werden hier innovative Wege des innerstädtischen Wohnens ausprobiert. Für uns war der Ausstellungsraum Point Coop im Quartier Port du Rhin der erste Anlaufpunkt. Hier begrüßte uns unter anderem Isabelle Ullmann als Vertreterin der Straßburger Stadtverwaltung. Simon Boichot und Max Chabert von der Deux-Rives-Projektkommunikation erläuterten das städtebauliche Konzept. So entstehen im Quartier Port du Rhin 850 Wohnungen, von denen 31 Prozent als öffentlich geförderter Wohnraum gelten. Über 14.500 Quadratmeter sind kulturellen, sozialen und gewerblichen Einrichtungen vorbehalten. Einen großen Stellenwert nehmen Bürgerbeteiligungsformate ein. Was diese beinhalten beschrieben die stellvertretenden Bürgermeisterinnnen Véronique Bertholle und Carole Zielinski: Sie berichteten von eingehenden Befragungen von Anwohnern, speziell gefertigten Möbeln, die mehr öffentliches Leben möglich machen, und die Förderung der lokalen Kunstszene.


Benjamin Pellegrin und Simon Boichot erläuterten das Projekt Deux-Rives
Simon Boichot, Head of Communication, und Max Chabert, Kulturvermittler von der SPL Société Publique Locale des Deux Rives , erläuterten das Stadtentwicklungsprojekt und führten durchs Quartier.

Anschließend brachen wir - verteilt auf zwei Gruppen - auf, das umliegende Areal zu erkunden. Geführt von zwei Mitarbeitern der Deux-Rives-Projektkommunikation und zwei Simultanübersetzer*innen lernten wir zum Beispiel umgebaute und sanierte Industriebauten kennen, in denen jetzt Wohnraum, Künstlerateliers und Co-Working-Spaces entstehen. Unübersehbar war, dass das Quartier weiterhin seinen industriellen Charme behält. Wer hier einzieht, dem ist bewusst, dass in seiner unmittelbaren Nachbarschaft weiterhin Malz verarbeitet und in Sichtweite der eine oder andere Container abgefertigt wird. Der ehemalige Problembezirk verwandelt sich immer mehr in ein lebendiges, junges und sozial gemischtes Quartier, in dem gewohnt und gearbeitet wird. Zurück im Point Coop bekamen wir die Gelegenheit, die Beteiligung „Stadtteil für alle“ und die Pläne für Stuttgart Rosenstein vorzustellen. Im Anschluss ergaben sich viele interessante Unterhaltungen über Beteiligung und Stadtentwicklung. Den Dialog möchten wir gerne fortsetzen, wenn die Straßburger Stadtplaner ihren Gegenbesuch starten, um mehr über Stuttgart Rosenstein zu erfahren. Am 11. März hieß es dann bald leider schon „au revoir“ und „à bientôt“ – wir mussten die Heimreise antreten, nahmen aber jede Menge wertvolle Informationen und Inspirationen mit nach Hause.