Spuren der Zukunft
Von einer alten Gleishalle zu einer grünen Oase und einer offenen Stadthalle, die für jeden zugänglich ist.
Teamname: Distill Design Lab
Autoren: Shiqing Liu, Yan Lu, Deutschland
Das Revitalisierungsprojekt „Spuren der Zukunft“ als der neue öffentliche Stadtraum, der im Sinne eines Kultur- und Begegnungsortes für Einheimische und Besucher zugänglich ist, ist eine grüne Oase und eine offene Stadthalle mit vielfältigem Nutzungsangebot mitten in der Stadt.
Der Stadtraum, der auf den alten Bahngleisen des Stuttgarter Kopfbahnhofes entstehen soll, grenzt direkt an die Lichtaugen der Bahnsteighalle und wird durch das Europaviertel und den Schlossgarten begrenzt. Die vorhandene historischen Stahlkonstruktion des Bahnsteigdaches und die Bahngleise stellen einerseits den klaren Bezug zum historischen Empfangsgebäude, genannt ‚Bonatzbau‘, her, andererseits ermöglichen sie einen freien Grundriss und einen offenen Raum, der für eine Interaktion zwischen dem überfüllten Bahnhof und dem bunten Stadtleben steht. Kletterpflanzen entlang der Stützen und hängende Pflanzen unter dem Dach leiten die grüne Landschaft des Schlossgartens nach innen und bilden eine einzigartige, erlebbare Oase der Natur. In der Oase sind Aktivitäten aller Art, wie z.B. ein Wochenmarkt und Ausstellungen möglich und sie ist für jeden zugänglich.
Die alte Dachkonstruktion mit seinem sich in der Höhenlage abwechselnden Glasdach wird optisch herausgestellt, bringt Tageslicht in die Halle und nimmt den Dachgarten auf, der ein zusätzliches Mikroklima in der Stadt generiert. Der Dachgarten ist von der Treppenskulptur und dem Aussichtsturm aus zugänglich. Der transparente Aussichtsturm mit Panoramablick über die Stadt wird am Abend zum aus der Ferne sichtbaren Leuchtturm, als ein neues Wahrzeichen für Stuttgart.
Direkt an die Lichtaugen angrenzend befindet sich ein Platz mit umlaufenden Sitzstufen, der eine direkte Verbindung mit der neuen unterirdischen Bahnsteighalle hat und bei Festen als Bühne genutzt werden kann. Zwischen den alten Bahngleisen, anstelle der alten Bahnsteige, entstehen von West nach Ost fünf Pavillons, jeweils mit einer Dachterrasse. Diese ermöglichen Blicke auf den Bonatzbau. Mit transparenten Fassaden ausgebildet, stellen die Pavillons den Dialog zwischen Innen und Außen her. So werden die verschiedenen Funktionen von außen sichtbar und das ‚Innenleben‘ für die Passanten erlebbar. Anschließend zum Europaviertel und dem Hauptbahnhof sollen die zwei Pavillons im Westen als Touristenzentrum dienen, Multifunktionsräume beherbergen und zusammen mit den Kiosken aus recycelten Güterwagen, vor allem geschäfts- und touristenorientierte Funktionen bieten. Während die mit dem Schlossgarten verknüpften drei Pavillons und die Wasserspielfläche im Osten vielseitige Möglichkeiten für Spiel, Sport und Begegnung, sowie Erholung bieten sollen.
Von einer alten Gleishalle aus, hin zu einer grünen Oase, einer offenen Stadthalle entwickelt, bietet das Projekt ein buntes Programm für positive Impulse, die die ökologische und soziale Entwicklung der Stadt Stuttgart fördern werden und als die „Spuren der Zukunft“ eine neue Visitenkarte der Stadt Stuttgart sein werden.