Gelb verbindet!
Ein gelbes raumgreifendes Band entwickelt sich von Ausstattungselementen über berankte Pergola-Arme zu einem begrünten Pavillon und schafft dadurch einen fließenden Übergang zwischen Landschaft und Architektur.
Teamname: Wuselwelten Landschaftsarchitektur Welter Brancherau GbR
Autoren: Daniel Brancherau, David Welter, Deutschland
Konzept
Die Bevölkerung wünscht sich einen Ort, der sowohl freiraumplanerischen als auch architektonischen Ansprüchen gerecht wird. Dabei liegt der Fokus auf einer grünen und klimagerechten Gestaltung, die offen und einladend ist. Ziel des Beitrags ist es, einen Freiraum zu schaffen, der Landschaft und Architektur verschmelzen lässt, sodass sie als eine Einheit wahrgenommen werden. Die bislang getrennten Disziplinen erhalten dadurch eine Gleichberechtigung, die eine neue Wahrnehmung des öffentlichen Raumes ermöglicht.
Gelbes Band
Als verbindendes Element wird ein gelbes Band entworfen, das sich auf verschiedenen Höhen über das Areal zieht. Es lädt dazu ein, begangen und bespielt zu werden, wodurch die Nutzer*innen aktiver Teil des Bandes werden und dieses maßgeblich mitgestalten. Beginnend im Freiraum als Ausstattungsband, das sich von einem Infopunkt über Sitzgelegenheiten bis hin zu Spielmöglichkeiten entwickelt, formen sich allmählich skulpturale Unterstandsmöglichkeiten. Von dort aus klappen sich auf der Seite des Gleisparks Sitzstufen wieder auf das Gelände. Unterhalb der Sitzstufen an der Schnittstelle zum Gleispark werden öffentliche Toiletten positioniert. Der raumprägende Teil des Bandes ist ein begrüntes Pergolaband, welches sich in die Stahlkonstruktion des Pavillons eindreht. Diese durch die Begrünung halbtransparenten Arme des Pavillons begleiten die Nutzer*innen durch das Areal. Auf dem Hochpunkt des Pavillons befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen einzigartigen Blick auf den angrenzenden Freiraum sowie den neuen Hauptbahnhof von Stuttgart ermöglicht. So entstehen Spannungsfelder zwischen oben und unten, drinnen und draußen, Landschaft und Architektur, Mensch und Vegetation.
Nachhaltigkeit
Es wird ein maximal begrünter Freiraum geschaffen, der den Nutzungen und Erschließungsflächen entsprechend verschiedene vegetative Qualitäten bietet. Sowohl großkronige Bäume als auch blütenreiche Staudenmischpflanzungen prägen das Erscheinungsbild. Dazwischen ranken immer wieder Kletterpflanzen entlang der Pergola-Arme. Dadurch entstehen kühle und schattige Oasen, die sowohl Erholungsorte für die Bevölkerung als auch Lebensräume für städtische Tiere bieten.
Das anfallende Regenwasser wird vor Ort wiederverwendet und entweder den Bäumen direkt über Baumrigolen zugeführt oder versickert in offenen Feuchtbiotopen im Erdreich. Durch die offene Speicherung entstehen Kühlung und neue Lebensräume für Flora und Fauna. Das gelbe Band wird als Stahlkonstruktion gestaltet, die im Bedarfsfall dekonstruiert und an anderer Stelle wieder aufgebaut bzw. wiederverwendet werden kann.