Die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27)
IBA’27
Internationale Bauausstellungen sind ein Instrument der Regional- und Stadtentwicklung. Sie haben einen hohen Anspruch und entwickeln soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Innovationen für den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wandel.
Mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) sollen in der ganzen Region Stuttgart grundlegend neue Ideen für die Städte und Räume des 21. Jahrhunderts aufgezeigt und ausprobiert werden. 100 Jahre nach der Stuttgarter Weissenhofsiedlung, die 1927 radikale Veränderungen für eine moderne Stadtentwicklung aufzeigte, sucht die IBA’27 Antworten auf die Frage: Wie leben, wohnen und arbeiten wir in Zukunft?
Auf dem Teilgebiet C1 um die Wagenhallen ensteht die Maker City
Das Quartier C1 Wagenhallen, die geplante Maker City, gehört seit Juli 2020 zu den derzeit insgesamt 16 IBA’27-Projekten (Stand: August 2021). Die städtebauliche Entwicklung des Areals rund um die Stuttgarter Wagenhallen soll als Experimentierfeld für produktiv-kreative Pilotprojekte und für neue Konzepte zur gemischten Stadt dienen. Auf der Fläche sieht der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs die sogenannte „Maker City“ vor. Sie soll ökologisch-soziales Wohnen mit städtischer Produktion, Kultur, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie urbaner Landwirtschaft verbinden.
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Die erste IBA fand 1901 in Darmstadt statt (Mathildenhöhe) und gilt als ein Meilenstein des deutschen Jugendstils. Als eine der nachfolgenden Internationalen Bauausstellungen entstand in Stuttgart 1927 die Weissenhofsiedlung als Ausstellung des Deutschen Werkbunds. Unter der künstlerischen Leitung von Ludwig Mies van der Rohe errichteten führende Vertreter des Neuen Bauens 21 Musterhäuser als Wohnprogramm „für den modernen Großstadtmenschen“. Die Siedlung gilt heute als eines der wichtigsten Vorbilder moderner Architektur.
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Die Organisation des Großereignisses liegt seit 2017 bei der IBA’27 StadtRegion Stuttgart GmbH. Gesellschafter sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Verband Region Stuttgart, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Architektenkammer Baden-Württemberg sowie die Universität Stuttgart. Die inhaltliche Verantwortung für die IBA’27 liegt bei ihrem Intendanten Andreas Hofer. Karin Lang verantwortet als kaufmännische Geschäftsführerin die wirtschaftlichen Bereiche und laufenden Geschäfte. Die IBAֶ’27 GmbH setzt Impulse, berät, vernetzt, unterstützt, dokumentiert und entwickelt die Projekte und Vorhaben zusammen mit den Partnerorganisationen. Schon vor dem Präsentationsjahr 2027 finden zahlreiche Veranstaltungen – in Form von Konferenzen, öffentlichen Plenen und Festivals – statt.
Ausgewählte IBA’27-Projekte
Neben dem Gebiet C1, der Maker City, sind zahlreiche weitere Bauvorhaben in der StadtRegion Teil der Internationalen Bauausstellung 2027.
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Das Quartier Backnang-West soll auf einem ehemaligen industriell genutzten Areal in der 37.000 Einwohner großen Stadt Backnang entstehen. Das knapp 17 Hektar große Gelände blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Entlang des Flusses Murr siedelten sich bereits im 19. Jahrhundert verschiedene Industriebetriebe an, deren historische Fabrikgebäude das Bild bis heute prägen. Die Entwicklung des Areals unter Einbindung der erhaltenswerten Industriehallen ist für Backnang eine besondere Chance: Auf einer Fläche, die ungefähr die Größe der angrenzenden Altstadt hat, könnte hier ein neues urbanes Quartier mit hoher Dichte entstehen. Zeitgemäße Nutzungsmischungen erhöhen die Attraktivität der Innenstadt. Die Nähe zum Wasser schafft eine weitere Freiraumqualität.
Bestand im Quartier Backnang-West. -
Eine wachsende Weltbevölkerung und schwindende Ressourcen werfen die Frage auf, wie zukünftig mehr Wohnraum mit weniger Material geschaffen werden kann. Im „Sonderforschungsbereich (SFB) 1244“ forschen 14 Institute der Universität Stuttgart in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit an der Integration sich selbst an Umweltbedingungen anpassender – also: adaptiver – Elemente in tragende Konstruktionen, Fassaden und Innenausbauten. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung neuer (Bau-)Komponenten, sondern auch um deren Einbindung ins Gesamtsystem. Ziel ist, den Material- und Energieverbrauch zu senken und den Nutzungskomfort der Gebäude gleichzeitig zu steigern.
Das Demonstrator-Hochhaus. -
Das Bohnenviertel und das Leonhardsviertel sind zusammen das älteste Stadterweiterungsgebiet Stuttgarts mit großem Anteil an historischer Bausubstanz. Beide Viertel haben nach dem Zweiten Weltkrieg unterschiedliche Entwicklungen genommen. Mit der IBA’27 sollen sie wieder zur Leonhardsvorstadt zusammengeführt werden. Dort stehen viele Veränderungen an. Die beiden Parkhäuser werden für neue Nutzungen weichen. Eine neue Mitte, ein Ort der Gemeinschaft für alle kann entstehen. Es können neue Wohnungen gebaut werden, ein Film- und Medienhaus soll einen kulturellen Schwerpunkt für Stadt und Quartier setzen. Im Sommer und Herbst 2020 fand das Planspiel Zukunft Leonhardsvorstadt statt. Hier haben alle, denen dieser besondere Teil Stuttgarts am Herzen liegt, ihre Ideen und Anregungen eingebracht.
Das Züblin-Parkhaus in der Stuttgarter Leonhardsvorstadt.
Ausführliche Informationen zur IBA’27 gibt es unter www.iba27.de.
Eine Übersicht über alle städtischen IBA’27-Projekte sowie die Projekte im IBA’27-Netz gibt es unter www.stuttgart.de/iba-2027.