Stadt erwartet Klarheit zur Inbetriebnahme
Blick auf die Baustelle des Durchgangsbahnhofs zwischen den heutigen Bahnsteigen und dem Bonatzbau.
Am 22. März 2024 hat die Deutsche Bahn die Projektpartner S21 darüber informiert, dass der Kopfbahnhof nicht wie geplant Ende 2025 außer Betrieb genommen werden kann. Was bedeutet diese Verzögerung für das Stadtentwicklungsprojekt Stuttgart Rosenstein? Unser FAQ gibt Antworten.
Auf den Gebieten A2, A3 und B sind das Europaquartier, das Rosensteinquartier und der Gleisbogenpark geplant, der sich bis hinunter in die Athener Straße zieht. Den städtebaulichen Rahmenplan hat der Gemeinderat im Oktober 2023 beschlossen.
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Stuttgart Rosenstein entsteht auf den Gleisflächen des heutigen Kopfbahnhofs. Auf den Teilgebieten A und B befinden sich Gleisanlagen der Deutschen Bahn, die rückgebaut werden müssen, um das neue Stadtgebiet zu entwickeln. Der Rückbau der Gleisflächen kann erst begonnen werden, nachdem der Kopfbahnhof außer Betrieb gegangen ist. Mit der Verschiebung der Inbetriebnahme des Durchgangsbahnhofs auf Ende 2026 verschiebt sich auch die Umsetzung des Städtebaus auf dem Gleisvorfeld um ein Jahr.
Auf den Flächen A2 und A3 soll das neue Europaquartier mit Parkanlagen auf der Athener Straße entstehen. Auf dem Gebiet B sollen der Gleisbogenpark und das Rosensteinquartier entstehen.
“Wir wollen die Inbetriebnahme des Durchgangsbahnhofs und die Realisierung des Pfaffensteigtunnels so schnell wie irgend möglich. Und wir brauchen in Zeiten großer Wohnungsnot auch dringend und schnellstmöglich das Rosensteinquartier mit bis zu 5.700 Wohnungen.”
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, 22.3.2024
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Am 22. März 2024 hat sich Oberbürgermeister Dr. Nopper klar positioniert:
„Wir erwarten von der DB als Bauherrin volle Kraft voraus und wie versprochen spätestens bis Ende Mai Klartextansagen zur Inbetriebnahme des Durchgangsbahnhofs, zum Pfaffensteigtunnel und zum Digitalen Knoten. Die Klartextansage der Stadt lautet: Wir wollen die Inbetriebnahme des Durchgangsbahnhofs und die Realisierung des Pfaffensteigtunnels so schnell wie irgend möglich. Und wir brauchen in Zeiten großer Wohnungsnot auch dringend und schnellstmöglich das Rosensteinquartier mit bis zu 5.700 Wohnungen.“
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Stuttgart Rosenstein ist einer der wichtigsten Bausteine, um den Wohnungsbedarf in Stuttgart zu decken. Denn in Stuttgart stehen kaum freie Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung – der Wohnungsmarkt ist äußerst angespannt.
Seit dem Kauf der Flächen im Jahr 2001 von der Deutschen Bahn setzt die Stadt auf die schnellstmögliche Entwicklung der 4.700 bis 5.700 Wohneinheiten, die auf der Gesamtfläche Stuttgart Rosenstein entstehen sollen. Durch die Verzögerung bei der Fertigstellung des Bahnhofs können die Flächen A und B auch erst verzögert bebaut werden.
Die Bebauung des heutigen Gleisvorfelds ist essenziell, um den Wohnungsbedarf in Stuttgart zu decken und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
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Nein, nicht alle Flächen sind betroffen. Die Entwicklung des Gebiets C1 rund um die Wagenhallen kann fortgesetzt werden. Die Stadt Stuttgart entwickelt die „Maker City“ als offizielles Projekt der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27). Auf dem Gebiet C1 können langfristig zwischen 630 und 765 Wohnungen entstehen. Dort entsteht weiterhin die Interimsspielstätte der Württembergischen Staatstheater.
Auf der Fläche C1 liegen keine Gleise. Dort entsteht als einer der ersten Bausteine die Maker City. -
Nein, eine Entwicklung der Flächen A und B, auf denen heute die Züge in den Kopfbahnhof fahren, ist nicht möglich. Gründe dafür sind unter anderem, dass die Bahnanlagen vollständig rückgebaut werden müssen und dem Rahmenplan folgend topografische (das bedeutet landschaftliche) Anpassungen notwendig sind – sowohl im Gebiet A, dem geplanten Europaquartier, als auch im Gebiet B, auf dem der Gleisbogenpark und das Rosensteinquartier entstehen sollen. Die Entwicklung wird erst möglich, nachdem der Kopfbahnhof außer Betrieb genommen wurde und die Bahnanlagen zurückgebaut sind.
Blick auf das Gebiet A. Anstelle des Gleisfeldes ist hier das Europaquartier geplant. -
Nein, aber durch die absehbare weitere Verspätung bei der Außerbetriebnahme des Kopfbahnhofs entsteht eine zeitliche Verzögerung bei der Umsetzung. Die städtebaulichen Planungen für den neuen Stadtteil müssen nicht angepasst werden. Nach der Außerbetriebnahme des Kopfbahnhofs sollen die Flächen wie geplant entwickelt werden. Die Stadt geht fest davon aus, dass die Flächen des heutigen Gleisvorfelds vollständig für den Städtebau zur Verfügung stehen werden.
Im Oktober 2023 hat der Gemeinderat der Stadt Stuttgart den städtebaulichen Rahmenplan beschlossen – ein wesentlicher Meilenstein für das Projekt. Damit sind die Leitplanken für die Entwicklung der neuen Quartiere gelegt. Unabhängig vom Bahnbetrieb entsteht auf dem Gebiet C1 bereits die „Maker City“. Diese soll als Vorbild für die Entwicklung der weiteren Quartiere dienen.
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Am 22. März 2024 hat die Deutsche Bahn angekündigt, den Kopfbahnhof für ein Jahr weiter zu betreiben, bis Ende 2026. Auch die Inbetriebnahme der neuen S-Bahnhaltestelle Mittnachtstraße/Rosenstein verschiebt sich um ein Jahr von Mitte 2025 auf Mitte 2026. Mit dieser geplanten Inbetriebnahme der S-Bahnhaltestelle werden die Gäubahngleise in Stuttgart-Nord Mitte 2026 unterbrochen und die Gäubahn führt nicht mehr in den Kopfbahnhof. Diese Planungen der Deutschen Bahn sind planfestgestellt und verschieben sich also voraussichtlich um ein Jahr.
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Die Gäubahn bleibt langfristig an Stuttgart direkt angeschlossen: Sie wird nach Fertigstellung der Führung über den Flughafen in den Tiefbahnhof geführt. Allerdings können die Gäubahnzüge in der Zeit von der Inbetriebnahme der neuen S-Bahnhaltstelle Mittnachtstraße/Rosenstein bis zur Fertigstellung der Verbindung zum Flughafen nicht direkt in den Hauptbahnhof gelangen.
Auch in diesem Zeitraum bleibt eine schnelle Verbindung für die Fahrgäste der Gäubahn zum Stuttgarter Hauptbahnhof erhalten. Allerdings wird ein Umstieg, oftmals am selben Gleis, in Stuttgart‐Vaihingen erforderlich. Die Station Stuttgart‐Vaihingen wurde deshalb zu einem leistungsfähigen Regionalbahnhof ausgebaut, von welchem ein hoher Takt der S-Bahnen in Richtung Hauptbahnhof eingerichtet werden soll.
Der Regionalbahnhof Vaihingen.