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Vom Bahnsteig zum Park: Eine behutsame Transformation

Shortlist-Idee Internationaler Ideenwettbewerb

Unsere Idee für den Manfred-Rommel-Platz besteht darin, die vorhandene Bahnsteiganlage in einen lebendigen, nachhaltigen und flexiblen Raum für vielfältige Aktivitäten umzuwandeln und zugleich die Geschichte Stuttgarts in einer einladenden, spielerischen und für alle offenen Umgebung zu würdigen.

Teamname: Alfred Rein Ingenieure GmbH
Autoren: Alfred Rein, Alexander Hub, Grant Galloway, Athina Kotrozou, Samuel Slezák, Filipe Alexandre Fernandes, Deutschland

Shortlist-Idee Internationaler Ideenwettbewerb

Unsere Idee besteht darin, die vorhandene Bahnsteigstruktur in einen einzigartigen Park umzuwandeln, ohne dabei eine umfangreiche Neugestaltung vorzunehmen. Durch die Umfunktionierung der aktuellen Anlage minimieren wir den Bedarf an neuen Materialien und verringern die mit dem Projekt verbundene Belastung der Umwelt. Gleichzeitig schaffen wir einen Raum, der auf intelligente und kostengünstige Weise gestaltet ist und viel von seiner Geschichte erzählt.

Insbesondere soll der Manfred-Rommel-Platz ein Ort für alle sein. Aus diesem Grund ist eine Gestaltung als flexibler Raum erforderlich, an dem unterschiedliche Veranstaltungen und Nutzungen gleichzeitig möglich sind. Ob Kulturveranstaltung, Spielplatz, Markt oder sportliche Aktivitäten: Die Struktur muss sich reibungslos anpassen können. Man kann sich einen gemeinschaftlich genutzten Ort vorstellen, an dem oben Kunstinstallationen schweben und unten Kinder mit dem Wasser eines Brunnens spritzen.

Bahnsteig zum Park Alfred Rein Ingenieure Gmb H 13

Die existierende Bahnsteigstruktur mit ihren langen Buchten entlang der Schienenachsen gibt uns die Möglichkeit, den Park für unterschiedliche Nutzungszwecke in mehre zusammenhängende Zonen zu gliedern. Jede Bucht kann einem besonderen Zweck dienen, sodass eine Umgebung entsteht, in der gleichzeitige Aktivitäten nebeneinander stattfinden können und ganz unterschiedliche Gruppen zusammenkommen. So kann eine Bucht beispielsweise ein grüner Gemeinschaftsgarten sein, eine andere dagegen ein belebter Skatepark.

Ein wesentliches Kennzeichen des Parks ist die Spielfreude. Stellen Sie sich ein riesiges Klettergerüst vor, das Zugänge zu verschiedenen Ebenen und Aussichtspunkten bietet. Dies ist nicht bloß ein Durchgangsbereich, sondern ein Ort, an dem man mit neuem Blick Dinge entdecken und Freude erfahren kann. Um den Raum luftig und einladend zu machen und mehr natürliches Licht in den Bereich gelangen zu lassen, werden Teile des bestehenden Dachs entfernt und durch ein Laubdach ersetzt. Als Referenz an Stuttgarts lange Weinbaugeschichte könnten Weinstöcke die Konstruktion emporranken, was der Begrünung eine ganz besondere Note verleihen würde.

Shortlist-Idee Internationaler Ideenwettbewerb

Nostalgie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in unserem Entwurf. Durch die Umwidmung einer seit Jahren vernachlässigten Struktur würdigen wir ihre Geschichte und verwandeln sie in etwas, was die Menschen wertschätzen. Unsere Hoffnung ist, dass die Einheimischen die alte Bahnsteiganlage kaum wiedererkennen und über ihre neue Schönheit und die neue Nutzung staunen. Wir möchten die bestehende Struktur nicht nur wegen der Materialeinsparung bewahren. Vielmehr sind wir auch überzeugt davon, dass es wichtig ist, die Fragmente einer Stadt zu bewahren und ihnen einen neuen Wert zu geben, damit sie ihre Geschichte erzählen können. So wie die Biegung der Eberhardstraße ein Überbleibsel der alten Stadtmauer ist und die Torbögen des Metropol-Kinos an der Bolzstraße die alte Fassade des Central Bahnhofs aus dem 19. Jahrhunderts sind, können Besucher anhand der umgestalteten Bahnsteiganlage die Entwicklung der Stadt Stuttgart zurückverfolgen.

In unserer Idee, so lässt sich zusammenfassend sagen, verschmelzen Nachhaltigkeit, Flexibilität, Verspieltheit und Nostalgie zu einer einzigen Vision. Der Park wird beispielhaft demonstrieren, wie man die Vergangenheit aufgreifen und gleichzeitig auf verantwortungsbewusste Weise den Blick in die Zukunft richten kann. Er lädt alle Menschen ein, die Freude an einer völlig neu interpretierten Stadtlandschaft zu erfahren. Der Manfred-Rommel-Platz muss nicht die Endstation für Stuttgarts alte Bahnsteighalle sein. Er kann auch für ihre Wiedergeburt stehen, die das Areal zu einem lebendigen und dynamischen Anziehungspunkt für die Stadtbewohner macht.