Urban Dome
Das „Urban Dome“-Projekt in Stuttgart dient der Schaffung eines ganzheitlichen, nachhaltigen und kulturell vielfältigen Raums, der die Sphären Verkehr, Freizeit und Arbeit integriert und gleichzeitig das historische Erbe der Stadt bewahrt.
Autorin: Yi Liu, China
Einführung: Das 21. Jahrhundert eröffnet Stuttgart angesichts rasant verlaufender Urbanisierungsprozesse einzigartige Entwicklungschancen und stellt die Stadt zugleich vor große Herausforderungen. Die Bürger wünschen sich räumliche Vielfalt, ökologische Nachhaltigkeit und eine Berücksichtigung des kulturellen Erbes. „Urban Dome“ ist ein innovatives Gestaltungskonzept, das die Themen Verkehr, Freizeit und Arbeit integriert und gleichberechtigten Austausch sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung fördert.
Hintergrund und Philosophie des Gestaltungskonzepts
- Analyse des Hintergrunds: Stuttgart ist ein Industriestandort und Verkehrsknotenpunkt, der in seinem traditionellen Bahnhofsbereich an Grenzen stößt. Die wachsende Bevölkerung und eine steigende Verkehrsnachfrage machen Verbesserungen notwendig. Die Fragmentierung und Isolierung von städtischen Räumen behindern Integration und kulturellen Austausch in der Bevölkerung.
- Philosophie des Entwurfs: Der „Urban Dome“ geht diese Themen auf folgenden Ebenen an:
- Durchmischter Raum: Integration von Transport, Freizeit, Bürobesprechungen und anderen Funktionen.
- Gleichberechtigte Kommunikation: Säulenfreies Design fördert die Interaktion zwischen unterschiedlichen Bürgern.
- Berücksichtigung ökologischer Kriterien: Umweltfreundliche Materialien und Technologien gewährleisten Energieeinsparung, Emissionsminderung und Selbstversorgung, wobei historische Elemente bewahrt werden.
Gestaltungsplan
- Gesamtlayout: Der „Urban Dome“ im Stuttgarter Hauptbahnhof überwölbt den ehemaligen Bahnsteigbereich mit einer massiven und dabei transparenten Kuppelkonstruktion. Er berücksichtigt aerodynamische Gesetzmäßigkeiten und erhöht den Innenraumkomfort.
Strukturelle Eigenschaften
- GLT-Struktur: Die Struktur ist hochfest, leicht, erdbebensicher und umweltfreundlich. Sie ermöglicht einen säulenfreien Innenraum.
- Bedeckung mit Solarmodulen: Verwandelt Sonnenlicht in Strom und versorgt das Gebäude so mit erneuerbarer Energie.
Funktionale Zonen
- Verkehrsknotenpunkt: Vernetzt Züge, U-Bahnen, Fahrräder und andere Verkehrsmittel und erhöht so die Effizienz im Verkehr.
- Bereich für Freizeit und Entertainment: Cafés, Restaurants und Buchläden fördern die soziale Interaktion.
- Büro- und Besprechungsräume: Umfunktionierte Bahnwaggons bieten flexible, effiziente Arbeitsumgebungen.
Kultur- und Ausstellungsbereich: Hier werden Stuttgarts kulturelles Erbe und Kunstobjekte der Stadt präsentiert.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
- Regenwassernutzung: Das System bereitet Regenwasser für die Nutzung in Toilettenspülungen, Bewässerungssystmen etc. auf.
- Bepflanzung: Reinigt die Luft, reguliert die Temperaturen und verschönert das Umfeld.
Kulturelles Erbe und historisches Gedächtnis
- Bewahrung historischer Spuren: Teile der Original-Bahnsteige und Original-Bauelemente werden erhalten und restauriert, sodass eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft hergestellt wird.
- Einbeziehung historischer und kultureller Elemente: Historische Fotografien, Nachbildungen und Kunstwerke schmücken die Büro-, Erholungs- und Ausstellungsbereiche und zeigen die Geschichte Stuttgarts.
- Einrichtung eines Bereichs für Ausstellungen zu historisch-kulturellen Themen: Die Nutzung von Multimedia und virtueller Realität ermöglicht immersive Erfahrungen, die Besucher in die Geschichte Stuttgarts eintauchen lassen. Regelmäßige historische und kulturelle Aktivitäten schaffen Aufmerksamkeit und fördern die Beschäftigung mit dem geschichtlichen Erbe.
- Stärkung der Bürgerbeteiligung: Teams von Freiwilligen und Kooperationen mit Schulen, Museen und anderen Institutionen fördern unter Jugendlichen das Interesse an der Kultur Stuttgarts.